Berliner Ensemble
DER THEATERMACHER
Thomas Bernhard
Bühnenbild
Foto: Hansjörg Hartung
TEAM UND BESETZUNG
Regie: Oliver Reese
Bühne: Hansjörg Hartung
Kostüm: Elina Schnitzler
Musik: Jörg Gollasch
Licht: Steffen Heinke
Dramatugie: Johannes Nölting
mit:
Stefanie Reinsperger - Bruscon, der Theatermacher
Christine Schönfeld - seine Frau
Adrian Grünewald - sein Sohn
Dana Herfurth - seine Tochter
Wolfgang Michael - Der Wirt
Musiker: Peer Neumann, Valentin Butt , Natalie Plöger, Ralf Schwarz
Premiere: 20.Oktober 2022
PRESSE
"…Dieser Theatermacher namens Bruscon, selbst ernannter „größter Schauspieler aller Zeiten“, ist ein größenwahnsinniger Egomane, der alles und alle seiner so genannten Kunst unterwirft. Die ist nicht so glorreich, wie er glaubt, jedenfalls strandet er mit seinem Stück „Das Rad der Geschichte“ im Tanzsaal von Utzbach. Einen rumpeligen Mehrzweckraum hat Hansjörg Hartung dafür auf die Bühne gestellt, darin stapeln sich schmuddelige Plastikstühle, es wehen Spinnweben und an einer Deckenlampe baumelt noch trostlos ein Rest Girlande.
…Und während auf der Bühne am Ende alles zusammenbricht, das Unwetter den Regen feucht durch die Decke treibt und Bruscon im Verlöschen des Bühnenlichts vor dem Wirt als einzigem verbliebenen Zuschauer trotzdem zum Spiel ansetzt, bricht unten im Publikum schon der Jubel aus. Für 130 Minuten intensives Verausgabungs-Spiel."
Berliner Morgenpost | Katrin Pauly | 21.10.2022
"Und diese Theaterhölle wird dann in dem schäbigen, kleinen Saal des Utzbacher Dorfgasthofs zwei Stunden lang durchbuchstabiert an tausend Kleinigkeiten. Hansjörg Hartung hat dafür einen realistischen Dorfsaal als Kastenbühne auf die große Bühne gestellt, die sich nach hinten so verjüngt, dass die Proportionen zu den Spielern darauf sich grotesk verziehen und sogleich die Kasperliade des Ganzen aufruft."
Berliner Zeitung | Doris Meierhenrich | 21.10.2022
"Verkommen! Das ist das richtige Wort. In Thomas Bernhards "Theatermacher" fällt es nach ein paar Seiten, im Berliner Ensemble drängt es sich schon beim Öffnen des Vorhangs auf. Nein, das ist kein Gasthof-Tanzsaal, so schäbig ihn der Autor auch ausgemalt haben mag – das ist bloß noch eine groß geratene Rumpelkammer, was Bühnenbildner Hansjörg Hartung hier gebaut hat. Die Fenster blind und der Boden morsch, hinten gammeln die Überbleibsel von Schützenfesten und Dartabenden, vorne erhebt sich eine mickrige Theaterrampe, die den Begriff ganz wörtlich nimmt. Hier soll also am Abend die große Menschheitskomödie des Staatsschauspielers Bruscon zur Aufführung kommen? Ein Missverständnis? Falsche Adresse?"
Nachtkritik | Janis El-Bira | 21.10.2022
"Der Dorfgasthof in Utzbach, der Gastspielort, an den es den Theatermacher verschlagen hat, ist ein trostlos vollgerümpeltes Drecksloch, in dem länger niemand die Spinnweben entfernt hat (Bühne: Hansjörg Hartung). An der Wand stapeln sich Toilettenrollen, hinten verstaubt ein Hirschgeweih neben einem Hitlergemälde - wir sind in Österreich. Mit den Worten des Theatermachers: "Hier gibt es nichts als Schweinemastanstalten und Kirchen und Nazis." Dass der Theatermacher und Theatermacker hier von einer Schauspielerin dargestellt wird, ist kein Gendertheorie-Ausrufezeichen, auch keine irgendwie ironische Brechung, sondern einfach ein Spiel. Nach etwa zwei Minuten denkt man über Reinspergers Geschlechtertausch nicht mehr nach. Eine tolle Schauspielerin kann alles spielen, auch einen Scheißkerl."
Süddeutsche Zeitung | Peter Laudenbach | 21.10.2022
"Das Gasthaus, in dem Bernhard sein Stück spielen lässt, gleicht hier eher einer rumpeligen Mehrzweckhalle. Hansjörg Hartung ist ein traurig-schönes Bühnenbild à la Anna Viebrock gelungen."
Neues Deutschland | Erik Zielke | 21.10.2022
ENTWÜRFE
CREDITS:
Bau des Bühnenbildes: Hertzer GmbH, Berlin unter Leitung von Stefan Tkotz
Kulissenmalerei: Line Wasner
Technische Leitung BE: Stephan Besson, Theresia Schulzke, Edmund Stier
Bühnenbildassistenz: Janina Kuhlmann